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DGMK-Projekt Brennstoffe

Vermeidungsstrategien des mikrobiellen Befalls bei der Lagerung von zukünftigen flüssigen Energieträgern

Laufzeit
2025 bis 2028 (geplant)
Forschungsstelle
RWTH Aaachen Institut für Angewandte Mikrobiologie: Prof. Dr.-Ing. Lars M. Blank
OWI - Science for Fuels gGmbH: Dr. Wilfried Plum
RWTH Aachen Institut für Umweltforschung: Prof. Dr. Thomas Backhaus
Kurzbeschreibung

Das sogenannte Biofouling, hervorgerufen durch mikrobiellen Befall in Brenneranlagen und Motoren, führt zu Schäden in Form von unerwünschten Biofilmen und Korrosion. Daher sollen in diesem Projekt mikrobielle Vermeidungsstrategien erarbeitet werden. Die gewonnenen Erkenntnisse aus den Vorgängerprojekten sollen nun angewendet werden, um für alle Mitteldestillatbereiche einen Lösungsweg zu erarbeiten. Zum Einsatz sollen Additivstrategien, Bakterizide und Fungizide kommen und der Einfluss neuer Blends auf das mikrobielle Geschehen untersucht werden. Besonders zukünftige, biologische Kraftstoffkomponenten wie paraffinische Beimischungen und der Einsatz von FAME sollen auch im Diesel- und marinen Bereich eine Rolle spielen. Als technische Untersuchungsmethode wird der Ansatz des Passive Dosing zum Einsatz kommen. Ein Silikonring wird demnach mit der zu testenden Substanz „beladen“ und in das wässrige Testmedium mit einem Mix aus ausgewählten Mikroorganismen gegeben. Dies ermöglicht eine stetige Diffusion der zu testenden Additive etc. in die Wasserphase bis zur Löslichkeitsgrenze. Gerade der dosierte Zusatz vielversprechender Komponenten in Bezug auf verminderte mikrobielle Aktivität kann so zuverlässig untersucht werden und auch schwer-handhabbare Mineralölprodukte können mit dieser Methode getestet werden.
Ein weiterer Ansatz zielt auf eine bauliche Optimierung in den Brenneranlagen ab. Die mikrobielle Kontamination wurde bereits nach 4 Wochen bei einer Ansaughöhe von 20 % der Füllhöhe nachgewiesen. Der bereits in früheren Projekten eingesetzte Filterteststand wird um eine schwimmende Ansaugung erweitert um die Ansaughöhe konstant an der Oberfläche der Brennstoffe zu ermöglichen. Die erarbeiteten Blendstrategien und eine verbesserte Architektur für Tankanlagen werden unmittelbar zur Verfügung gestellt mit dem Ziel direkt umgesetzt zu werden.

Bearbeitungsstand

Der IGF-Antrag wurde durch die Gutachter befürwortet. Der Antrag auf Förderung wurde gestellt.

Projektstatus

Projektkoordination

Jan Ludzay

Leiter der Abteilung Verarbeitung und Anwendung

Nadine Ludzay

Koordination Verarbeitung und Anwendung