Bis 1940 fand jährlich eine große Tagung mit 800 bis 1.000 Teilnehmern statt. Diese Tagungen wurde gemeinsam mit der Brennstofftechnischen Gesellschaft durchgeführt. Zusätzlich gab es Fachtagungen von einigen Abteilungen, die einen regen wissenschaftlichen Austausch ermöglichten.
In den Abteilungen wurden größtenteils rein wissenschaftlich-technische Probleme behandelt, aber auch Themen der Kriegsvorbereitung wurden aufgegriffen. Die Abteilung Transport, Lagerung, Verteilung befasste sich z.B. schon 1935 mit Fragen des Luftschutzes für Tanklager. Durch die Autarkie-Bestrebungen des Regimes wurden in allen Bereichen technische Fragestellungen aufgeworfen, die in den Abteilungen der DGM behandelt wurden. Das Ziel war die Steigerung der heimischen Erdölförderung und die Erzeugung von Kraftstoff aus Kohle.
Die DGM hat von Anfang an Funktionäre der Nationalsozialistischen Partei Deutschlands (NSDAP) in ihre Vorstandsarbeit einbezogen. Gottfried Feder wurde zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Die Fachartikel in der von der DGM herausgegebenen Zeitschrift Oel und Kohle wurden von Geleitworten des Vorstandes begleitet, in denen nationalsozialistisches Gedankengut verbreitet wurde und so Regimetreue demonstriert wurde.
Ab 1934 wurden nach und nach „Gebietsgruppen“ gegründet, die Vortragsveranstaltungen organisierten. 1942 gab es 9 Gebietsgruppen, darunter eine in Wien. Die Tätigkeit der DGM wurde durch den 2. Weltkrieg ab 1943 stark beeinträchtigt und 1945 vollständig eingestellt.
In der DGMK-Geschäftsstelle sind leider keine Unterlagen über die DGM vorhanden. Uns steht nur noch die Zeitschrift Oel und Kohle zur Verfügung.
Die Deutsche Gesellschaft für Mineralölforschung war von Beginn an auf die Unterstützung der nationalsozialistischen Wirtschaftspolitik eingestellt. Durch die Einbeziehung von Parteifunktionären hat sie die Gleichschaltungspolitik der Diktatur unterstützt. Leo Ubbelohde ist jedoch mit seinem Plan für den Aufbau einer deutschen Mineralölindustrie gescheitert. Es ist nicht erkennbar, dass die DGM einen nennenswerten Einfluss gehabt hätte.
Was ist geblieben? Geblieben ist eine umfassende Darstellung des Standes der Technik der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts auf allen Arbeitsgebieten der DGM. Sie wurde in der Zeitschrift Oel und Kohle publiziert. Zahlreiche namhafte Wissenschaftler haben dazu beigetragen.
Geblieben ist die Idee einer wissenschaftlichen Querschnittsgesellschaft, die die interdisziplinäre Zusammenarbeit ihrer Mitglieder fördert. Geblieben ist die Idee, eine wissenschaftliche Gesellschaft in Deutschland zu haben, die Ansprechpartner für entsprechende Gesellschaften im Ausland ist und die in die internationale Zusammenarbeit eingebunden ist. Und geblieben ist die Idee, dem wissenschaftlichen Nachwuchs die Möglichkeit zu geben, sich auf den Veranstaltungen der Gesellschaft zu informieren und weiter zu bilden.
Auf diesen Ideen basiert die Tradition der DGMK.