Konversion von Kohlenstoffträgern
Kohlenstoff ist chemisch ein ganz besonderes Atom, es besitzt die Fähigkeit zur Bildung komplexer Moleküle und weist von allen chemischen Elementen die größte Vielfalt an chemischen Verbindungen auf. Diese Eigenschaft macht Kohlenstoff und seine Verbindungen zur Grundlage des Lebens auf der Erde und zu einem Hauptbestandteil unseres Alltags.
Die großen Industrienationen stehen heute vor der Herausforderung, in den kommenden zwei Jahrzehnten CO₂-Neutralität über alle Wirtschaftsbereiche hinweg zu erreichen. Dabei sind Kohlenstoffverbindungen die Grundlage für eine Vielzahl von Produkten wie z.B. Medikamente, Kleidung, Farben oder Kunststoffteile.
Zur Zeit basieren die Erzeugungsprozesse zum absolut überwiegenden Teil auf fossilen Energieträgern. Beim Verbrauch dieser Produkte und bei der anschließenden Verbrennung als Abfall wird der bis dahin gebundene Kohlenstoff als CO₂ in die Atmosphäre entlassen.
Wir wollen in Zukunft Kohlenstoffkreisläufe schließen, indem Biomassen, Klärschlamm, Reststoffe und CO₂ aus industriellen Prozessen oder aus der Atmosphäre aufbereitet und mit Wasserstoff aus erneuerbaren Energien zu CO₂-neutralen Produkten synthetisiert werden.
Die Forschung zu Aufbereitung und Trocknung, Gasaufbereitung und Synthese hatte vor über 100 Jahren ihren Anfang in Deutschland, neben Kohle als Ausgangsstoff gab es wiederholt Ansätze, Erneuerbare Energieträger zu nutzen.
Dieses Wissen und neue Forschung zur Konversion von Kohlenstoffträgern vereinen wir, um den Umstieg von Kohlenstoff aus fossilen auf erneuerbare Quellen wissenschaftlich zu unterstützen. Dazu veranstalten wir im zweijährigen Rhythmus die Fachtagung C³ - Conversion of Carbon Carriers.