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DGMK-Projekt Brennstoffe

Untersuchung zu Additiven in paraffinischen E-Fuels und zur Anwendbarkeit der gängigen No-Harm-Prüfmethoden für Mitteldestillatanwendungen

Laufzeit
2023 bis 2025 (geplant)
Forschungsstelle
OWI Science for Fuels gGmbH
Sebastian Feldhoff, Dr. Wilfried Plum, Dr. Elmar Pohl
Anlass und Ziel

Im Rahmen der EU-Richtlinie Renewable Energy Directive II (RED II) ist festgelegt, dass die EU-Mitgliedsstaaten bis 2050 klimaneutral werden müssen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist der CO2-Ausstoß beim Energiebedarf signifikant zu reduzieren. Im Jahr 2019 betrug der Anteil von Mineralöl am Primär-energiebedarf 35,3 % (1256 TWh). Aktuell sind Mineralöl-Mitteldestillate als flüssige Energieträger im Verkehr weitüberwiegend und bei der Raum-wärmebereitstellung zu einem nicht unerheblichen Teil im Einsatz. Es hat sich gezeigt, dass paraffinische Fischer-Tropsch(FT)-Brennstoffe hervorragend geeignet sind Heizöl EL und auch Dieselkraftstoff vollständig oder als Zumischkomponente zu ersetzen. Mit diesen flüssigen paraffinischen Energieträgern kann schon zum jetzigen Zeitpunkt im Verkehr und im Sektor Wärme eine Treibhausgasreduzierung erreicht werden, sofern sie mit Erneuerbaren Energien hergestellt sind. Der Vorteil dieses Ansatzes ist, dass die aktuell für die Mitteldestillate landesweit vorhandene Infrastruktur sofort zur Verfügung steht. Die Verteilungsstrukturen und Technologien können genutzt werden. So kann bezüglich der CO2-Reduktion sofort und mit geringen Investitionen ein Effekt erzielt werden. Bei den Mitteldestillaten werden üblicherweise durch Zugabe von Additiven deren anwendungstechnischen Eigenschaften optimiert und die Sicherheit entlang der Transportkette gewährleistet. Additive werden i. d. R. versetzt mit einem Lösungsvermittler angeboten, der die optimale Verteilung des Additivs im Mitteldestillat sicherstellt. Negative Effekte eines Additivs werden vor seiner Einführung mittels für das jeweilige Mitteldestillat spezifische No-Harm-Prüfverfahren erkannt beziehungsweise ausgeschlossen.
Die Ziele des Forschungsvorhabens sind die Erprobung verschiedener Lösungsmittel für gebräuchliche Additive in reinen paraffinischen Brennstoffen sowie die Untersuchung der Anwendbarkeit der No-Harm-Prüfverfahren der Mitteldestillate bei den Paraffinen und gegebenenfalls die Erarbeitung alternativer Prüfverfahren.

Kurzbeschreibung

Die Eignung verschiedener marktüblicher Additivformulierungen in paraffinischen Brennstoffen wird getestet. Möglich sind unter anderem Antioxidantien, Fließverbesserer, Schmierfähigkeitsverbesserer und ggf. noch andere Additive. Die Durchmischung und das Löslichkeitsverhalten werden untersucht. In Zusammenarbeit mit Additivherstellern werden Wirkkomponenten in Reinform und mit verschiedenen Lösungsvermittlern, wie Aromaten und alternativ zum Beispiel Naphthene oder Alkohole, den Paraffinen beigemischt. Im Rahmen dieser Tests werden additivierte Proben und nicht-additivierte Proben über längere Zeit gelagert, um zu untersuchen, ob sich im Laufe der Zeit Additive absetzen oder ausfallen, und wie sich die Brenn- und Kraftstoffe im Laufe der Zeit mit und ohne Additive verändern. Die für Mitteldestillate bestehenden No-Harm-Prüfverfahren werden auf rein paraffinische Brenn- und Kraftstoffe angewendet. Dabei wird der Fokus auf die Anwendbarkeit der Methoden gelegt.

Bearbeitungsstand

Der IGF-Antrag wurde durch die AiF-Gutachter befürwortet. Der Antrag auf Förderung wurde gestellt.

Projektstatus

Projektkoordination

Jan Ludzay

Leiter der Abteilung Verarbeitung und Anwendung

Nadine Ludzay

Koordination Verarbeitung und Anwendung