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DGMK-Projekt Brennstoffe

Wechselwirkungen paraffinischer Brennstoffe mit mineralölstämmigen Restmengen im Tank

Laufzeit
01.08.2022 - 31.01.2025
Forschungsstelle
OWI - Science for Fuels gGmbH, Herzogenrath: Metalia Irawan-Pieperhoff
Max-Planck-Institut für Kohlenforschung, Mülheim an der Ruhr: Prof. Wolfgang Schrader
IGF Vorhaben
22555 N
Anlass und Ziel

Im Heizölmarkt gibt es mit der Vornorm 51603-8 Bestrebungen, alternative paraffinische Produkte zur Reduktion des CO2-Ausstoßes einzusetzen. Im Gegensatz zu Mineralölprodukten sind Paraffine unpolare Produkte. Die Löslichkeit von polaren Alterungsprodukten ist damit geringer. Wird ein paraffinischer Brennstoff auf einen nicht vollständig entleerten Tank aufgetankt, so ergibt sich eine Vermischung mit (üblicherweise schon mehrere Jahre altem) konventionellem Heizöl. Je nach Restfüllstand des Tanks werden Mischungsverhältnisse zwischen 10 % bis 50 % Altprodukt in Paraffin erwartet. Im Gegensatz zu einer Betankung mit gleichem Produkt können dabei aufgrund der chemisch-physikalischen Unterschiede einige Schwierigkeiten auftreten. Die resultierenden Mischungen im Tank bestehen nach dem Tanken nun zum großen Teil aus Paraffin, wobei aber zusätzlich Alterungsprodukte aus dem alten Heizöl und ggf. Sedimente enthalten sind. Durch diese Vermischung können unterschiedliche Effekte auftreten. Zum einen ist es möglich, dass die Alterungsprodukte, die vorwiegend oxygeniert und somit polar sind, leichter aus der paraffinreichen, unpolaren Mischung ausfallen. Je nach Additivierung und wie lange die Ruhezeit zwischen dem Auftanken und dem Wiedereinschalten der Anlage ist, können auch die Sedimente durch die Aufwirbelung beim Betankungsvorgang mobilisiert und in den Vorfilter transportiert werden, sodass dieser verstopft. Je nach entstandenem Mischungsverhältnis im Tank können auch weitere ungünstige Mischungseffekte auftreten. Zu all diesen möglichen Schwierigkeiten gibt es bisher keinen ausreichenden Kenntnisstand. Unklar ist, welche Wechselwirkungen von paraffinischen Produkten mit mineralölstämmiger Altware zu erwarten sind. Um aber Paraffine auch in reiner Form im Heizölbereich einsetzen zu können, muss geklärt werden, in welchem Ausmaß die oben beschriebenen und ggf. weitere Effekte auftreten und wie sie vermieden werden können.

Kurzbeschreibung

Im Projekt sollen die Mischungseffekte von mineralölstämmigen Tankrestmengen mit frischen Paraffinen untersucht werden, um eventuelle negative Effekte zu erkennen und Möglichkeiten zur Vermeidung aufzuzeigen. Im ersten Schritt ist die Herstellung von Mischungen einer Altware mit frischem paraffinischem Produkt in unterschiedlichen Mengenverhältnissen zwischen 10 % und 50 % Altware in Paraffin vorgesehen. Bei dem Paraffin kann bspw. unterschieden werden zwischen unterschiedlich additivierter Ware, um auch den Einfluss von Clean-up-Additiven zu untersuchen. Es werden Alterungsversuche, detaillierte Analytik, Prüfstands- und Verbrennungsversuche durchgeführt.

Projektstatus

Vorsitz Projektbegleitung

Uwe Schabla

Chairman

Shell Global Solutions (Deutschland) GmbH

Projektkoordination

Jan Ludzay

Leiter der Abteilung Verarbeitung und Anwendung

Nadine Ludzay

Koordination Verarbeitung und Anwendung

Förderung

Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz