DGMK-Projekt Kraftstoffe
Herstellung THG-minimierter drop-in-fähiger iso-paraffinischer Benzinkomponenten durch Olefin-Oligomerisierung und motorische Bewertung der Benzingemische
Laufzeit
2025 bis 2028
Forschungsstelle
TU Bergakademie Freiberg, Institut für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen Professur Reaktionstechnik: Prof. Dr. Sven Kureti
Karlsruher Institut für Technologie, Institut für Kolbenmaschinen: Prof. Dr. sc. techn. Thomas Koch
Karlsruher Institut für Technologie, Institut für Kolbenmaschinen: Prof. Dr. sc. techn. Thomas Koch
Anlass und Ziel
Im Zuge der globalen Defossilierung ist zu erwarten, dass ottomotorische Fahrzeuge zunehmend mit THG-minimiertem Benzin betrieben werden. Daher besteht langfristig ein großer Bedarf an nachhaltigen iso-Paraffinen, die den Hauptanteil des Ottokraftstoffs bilden. Eine Möglichkeit, iso-Paraffine gezielt herzustellen, ist die Oligomerisierung von kurzkettigen Olefinen. Die Olefine können aus Bioalkoholen bzw. nachhaltigem Methanol gewonnen werden. Die Olefin-Oligomerisierung hebt sich durch die Bildung überwiegend verzweigter Paraffine von anderen Routen, wie etwa dem MtG-Verfahren (hohe Aromatenanteile) und der FT-Synthese (primär lineare Paraffine), deutlich ab.
Kurzbeschreibung
Folgende Arbeitspakete sind geplant:
- Entwicklung von Katalysatoren mit hoher Selektivität an verzweigten Oligomeren auf Grundlage von Vorarbeiten und unter Beschreiten eines wissensbasierten Ansatzes
- Anpassung der Betriebsbedingungen im Labor für die besten 1-2 Katalysatoren zur Erreichung hoher Selektivitäten an C5-C8 iso-Olefinen
- Aufskalierung der Synthese von Oligomerisat in einem Miniplant mit den optimalen Prozessbedingungen (ROZ ≥ 85) einschließlich der Hydrierung und destillativen Aufbereitung sowie Anfertigen von Kraftstoffblends mit Zumischung von 10, 20 und 30%
- Motorentests mit den erzeugten Kraftstoffgemischen und Bewertung in Hinblick auf Oktanzahl, Schadstoffemissionen sowie Motorwirkungsgrad
- Entwicklung eines Prozesskonzepts für die Olefin-Oligomerisierung zur Erzeugung von nachhaltigen OK-Komponenten unter Berücksichtigung sowohl eines dezentralen Standorts als auch der Integration in einen größeren Chemieverbund
Bearbeitungsstand
Das Projekt startet am 01.11.2025.
Projektkoordination