Thema
Die E&P Industrie in Deutschland befindet sich in einer Phase des Umbruchs: Nicht nur gilt es, in Politik und Gesellschaft zu verankern, dass Erdgas und deren Speicherung sowie Erdöl heimische Förderung auch in Zeiten des Klimaschutzes für die kommenden Jahrzehnte weiterhin eine relevante, wenn auch abnehmende Rolle spielen. Wir müssen darüber hinaus auch die Umweltverträglichkeit unserer Aktivitäten unter Beweis stellen, wenn wir die Akzeptanz für unsere Industrie erhalten wollen. Dazu gehört auch eine frühzeitige Befassung mit den Folgen der Tätigkeiten zur Aufsuchung und Gewinnung und die Einbeziehung der relevanten gesellschaftlichen Gruppen zu beschäftigen.
Vor diesem Hintergrund ist ein wichtiges Ziel, ein vertieftes Verständnis der nachbergbaulichen Prozesse bei Rohstoffgewinnungsbetrieben aufzubauen. Hierbei sind die Kenntnisse und Erfahrungen aus den verschiedenen übertägigen, wie untertägigen Bereichen der Öl- und Gasindustrie zu integrieren. Ähnliche Umwälzungen, wie sie der Öl- und Gasindustrie bevorstehen, gibt es im konventionellen Kohlenbergbau in Deutschland schon länger. Konsequenterweise bestimmen seit 2012 bei der Technischen Hochschule Georg Agricola in Bochum (THGA), die seit über 200 Jahren sehr eng mit der Entwicklung des Bergbaus im nationalen wie im internationalen Umfeld verbunden ist, die Anforderungen, die sich aus der Beendigung des westdeutschen Steinkohlenbergbaus ergeben, das Lehrangebot und die Forschungsaktivitäten. Im Jahr 2015 wurde daher das Forschungszentrums Nachbergbau (FZN) an der THGA gegründet.