In den letzten Jahren haben sich maßgebliche Änderungen der Zusammensetzung und Qualität von Kraftstoffen ergeben. Zusätzlich zu den bereits vertretenen drängen neue Biokraftstoffe und alternative Komponenten in den Markt. Gleichzeitig geht, gerade bei effizienten Dieselmotoren, der Trend zu hohen Reichweiten und damit einhergehend langen Verweilzeiten des Kraftstoffs im Tank. Zusätzlich begünstigen hohe Rücklauftemperaturen moderner Common-Rail-Einspritzsysteme die Kraftstoffalterung im Tank. Es ist bekannt, dass gealterte Kraftstoffe eine erhöhte Neigung zu Ablagerungsbildung in den Injektoren aufweisen. Moderne, hochagile Einspritzkomponenten mit extrem geringen Spaltmaßen bzw. Strömungsquerschnitten werden zunehmend empfindlicher gegenüber inneren Ablagerungen.
Im Rahmen des ENIAK-II-Projektes wurden Ablagerungsbildungsmechanismen untersucht und die Bildung von Ablagerungen an einem nicht-motorischen Prüfstand nachgestellt. Die beobachtete Ablagerungsbildung wurde gezielt durch in-situ-Degradation des Kraftstoffs im Prüfstand herbeigeführt. Anhand von adaptierten und teilweise weiterentwickelten Bewertungsroutinen wurden Funktionsprüfungen von Injektoren vorgenommen, um die Beeinträchtigung des Einspritzvorgangs einschätzen zu können. Umfangreiche analytische und spektroskopische Untersuchungen der mit Ablagerungen belegten Bauteile zeigten eine gute Reproduzierbarkeit und erlaubten Rückschlüsse auf mögliche Bildungsmechanismen sowie Ursache-Wirkungs-Korrelationen bei der Bildung von inneren Ablagerungen.