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Fachausschuss Kraftstoffe

Löslichkeitsverhalten von Dieselkraftstoff/FAME-Mischungen

In den letzten Jahren wurden bei Dieselkraftstoffen Vorkommnisse beob­achtet, wie z. B. Ablagerungsbildungen in Lagertanks verbunden mit Korrosion und Filterversatz an Tankstellen. Die Phänomene traten an unterschiedlichen Stellen in der Logistikkette auf und sind regional und von Unternehmen zu Unternehmen verschieden stark ausgeprägt. Im Projekt wurde untersucht, ob die Zusammensetzung von Dieselkraftstoffen und FAME, der FAME-Blendanteil, die Oxidationsstabilität des FAME, der Zusatz von Antioxidantien sowie die Lagertemperatur Auswirkungen auf das Löslichkeitsverhalten von FAME-haltigen Kraftstoffen haben. Das Projekt wurde von 2007 bis 2009 in drei Teilen bearbeitet. In jedem der Projektteile wurden Mischungen aus unterschiedlichen Basisdiesel­kraftstoffen und FAME in Konzentrationen von 5 bzw. 7 und 20 % (V/V) über eine 8-wöchige Lagerzeit untersucht. Visuelle Beurteilungen in Teil 1, 2 und 3 zeigten im Laufe der Einlagerungszeit bei allen Mischungen Trübungen, Ausfällungen oder Ablagerungen, die sich zum Teil wieder verminderten oder ganz verschwanden. In Teil 1 und 2 wurde an ausgewählten Mischungen am Ende der Lagerzeit neben der Filtrierbarkeit nach IP 387 der Gehalt an Sterylglucosiden für die Filterrückstände untersucht. Hierbei wurden in fast allen Filterrückständen der Blends Sterylglucoside qualitativ nachgewiesen. Weiterhin wurde die Oxidationsstabilität nach DIN 51627-2 vor und nach der Lagerung ermittelt. Eindeutige Trends konnten nicht nachgewiesen werden. In Teil 3 wurden bei Variation der Lagertemperatur zu Beginn und am Ende der achtwöchigen Lagerzeit die Filtrierbarkeit nach IP 387 und die Oxidationsstabilitäten gem. DIN 51627-2 und ASTM D 7545 sowie der Wassergehalt gem. DIN EN ISO 12937 bestimmt. Insgesamt lässt sich ein Zusammenhang zwischen den FBT-Ergebnissen und der visuellen Bewertung feststellen: Eine negative visuelle Beurteilung geht einher mit einem schlechten Filtrationsverhalten. Tendenziell zeigen die Ergebnisse für die Analysemethoden zur Bestimmung der Oxidationsstabilität DIN 51627-2 und ASTM D 7545, dass mit Erhöhung der Blendrate die Oxidationsstabilität abnimmt und eine Erhöhung der Lagertemperatur einen negativen Einfluss auf die Oxidationsstabilität nimmt.

Autoren
Jan Ludzay, Hans-Peter Schmiedel, Wenzel Strojek
Copyright
2010
Sprache
Deutsch
Softcover ISBN
978-3-941721-15-9
Buchreihen ISSN
0937-9762
Seitenzahl
111
Anzahl der Bilder
69
Anzahl der Tabellen
44
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