Fachausschuss Schmierstoffe
Einfluss von Schmierfettzusammensetzung und Einlaufbedingungen auf die Ausbildung verschleißschützender Triboschichten im Wälzlager
In diesem Forschungsvorhaben wurde der Einfluss verschiedener Betriebsbedingungen sowie Schmieröle und -fette auf die Bildung tribologischer Grenzschichten während der Einlaufphase im Wälzlager systematisch untersucht. Durch die Gegenüberstellung theoretischer und mikroanalytischer Betrachtungen und der Erkenntnisse aus den praktischen Untersuchungen sollten grundlegende Aussagen über Voraussetzungen für die Bildung wirksamer Verschleißschutzschichten und deren Schutzmechanismen abgeleitet werden. Die gewählten Modell-Schmierstoffe wurden zunächst unter verschleißkritischen Bedingungen (FE8-Verschleißtest) mittels Axial-Zylinderrollenlagern hinsichtlich ihrer Verschleißschutzwirkung und ihrer Fähigkeit eine Grenzschicht zu bilden, untersucht. Dabei wurde für die meisten Schmierstoffe eine unzureichende Schutzwirkung und mangelnde Grenzschichtbildung festgestellt. Durch eine Variation der Betriebsparameter Lagertemperatur, -last und -drehzahl konnte in Einlaufprozessen für alle untersuchten Schmierstoffe eine Grenzschichtbildung gezeigt werden. Im Folgenden wurde der Einfluss der Grenzschichten aus den Einlaufprozessen auf die Verschleißschutzwirkung der Schmierstoffe im FE8-Verschleißtest untersucht. Für die meisten der sonst ungeeigneten Schmierstoffe konnte durch die Einlaufprozesse im Anschluss sehr guter Verschleißschutz erreicht werden. Somit sind Einlaufprozesse im Wälzlager abhängig vom Schmierstoff grundsätzlich geeignet, um eine verbesserte Betriebssicherheit gegen Verschleiß zu erzielen.
Das IGF-Vorhaben (17280 N) der Forschungsvereinigung DGMK Deutsche Wissenschaftliche Gesellschaft für Erdöl, Erdgas und Kohle e.V., Überseering 40, 22297 Hamburg wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.