Durch den Wandel in der Antriebstechnologie ergeben sich neue Anforderungen an Schmierstoffe, die die Herausforderungen der E-Mobilität meistern müssen. Die Entwicklung zukunftsweisender Schmierstofflösungen läuft auf Hochtouren und neuartigen Schmierstoffe müssen z.B. hinsichtlich ihres Tragfähigkeitsverhaltens zuverlässig bewertet werden.
In Elektromotoren im Antriebsstrang werden signifikant höhere Drehzahlen als in Verbrennungsmotoren erreicht, welche durch die eingesetzten Getriebe übertragen werden müssen. Dabei stellt die Verwendung eines geeigneten Getriebeschmierstoffs die tribologische Tragfähigkeit der Verzahnungen im Getriebe sicher. Schmierstoffe enthalten häufig Leistungsadditive, welche in ihrer Wirkung stark von den Betriebsbedingungen abhängig sind. Aufgrund der komplexen physikalisch-chemischen Wechselwirkungen zwischen den Schmierstoffkomponenten und dem Zahnradwerkstoff ist die Leistungsfähigkeit von Getriebeschmierstoffen bisher nicht ausreichend theoretisch abschätzbar und muss in Schmierstofftests überprüft und nachgewiesen werden.
Die Bewertung von Getriebeschmierstoffen orientiert sich bislang an den herkömmlichen Betriebsbedingungen und erfolgt deshalb im mittleren Drehzahlbereich. Erste Erfahrungen mit hohen Drehzahlen lassen einen deutlichen Einfluss auf die Zahnflankentragfähigkeit erkennen. Um Getriebeschmierstoffe für E-Mobility Anwendungen zuverlässig beurteilen zu können, sind also geeignete Prüfmethoden erforderlich.