Additive werden Schmierölen hinzugefügt, um eine Vielzahl spezifischer Aufgaben zu erfüllen. Hierzu zählen der Schutz vor Verschleiß oder Korrosion. Um eine wirksame Schmierung zu gewährleisten, werden in der Praxis verschiedene Additive kombiniert. Polare Additive, wie Verschleiß- und Korrosionsschutzadditive, wirken direkt an den Lageroberflächen durch Bildung von Grenzschichten. Interaktionen zwischen polaren Additivgruppen führen dabei teils zu Konkurrenzen oder Synergien – diese sind bislang nicht systematisch untersucht.
Projektstart: Additivwechselwirkungen in Wälzlager
Für die Schmierstoffformulierung und die Auswahl geeigneter Schmierstoffe ist ein Verständnis der Additivwechselwirkungen erforderlich. Insbesondere die Fragestellung, inwieweit Korrosionsinhibitoren die Verschleißschutzadditivierung in ölgeschmierten Wälzlagern beeinflussen, ist von branchenübergreifenden Interesse für Hersteller von Schmierstoffen und Additiven, von Maschinen-, Anlagen und Wälzlagern bis hin zu den Betreibern. Hervorzuheben ist auch der Entwicklungstrend, wasserhaltige oder wasserbasierte Schmierstoffe einzusetzen, die zwar eine gute Reibungseffizienz und thermische Leitfähigkeit aufweisen, jedoch hinsichtlich ihrer Korrosionsschutzeigenschaften als problematisch angesehen werden. Daher muss bei der Schmierstoffformulierung ein besonderer Fokus auf den wirksamen Korrosionsschutz gelegt werden.
Auf Initiative der Expertinnen und Experten des DGMK-Fachausschusses Schmierstoffe wurde ein Projekt auf den Weg gebracht.
BMWK-Förderung zum 1. März 2022
Das BMWK fördert hierzu ein Forschungsvorhaben, das am 1. März 2022 begonnen wurde. Es gilt, ein Modellverständnis von Additivwechselwirkungen auf tribologisch beanspruchten Oberflächen zu erarbeiten. Die Projektergebnisse sind z.B. für Anwendungen wie Windenergieanlagen relevant, die gleichermaßen durch verschleißkritische Betriebszustände und durch Korrosionsgefahr infolge von Wassereintritt betroffen sind.
Forschungsstellen
RWTH Aachen Institut für Maschinenelemente
RWTH Aachen Gemeinschaftslabor für Elektronenmikroskopie
Das IGF-Vorhaben (22309 N) der Forschungsvereinigung Deutsche Wissenschaftliche Gesellschaft für nachhaltige Energieträger, Mobilität und Kohlenstoffkreisläufe e.V., Große Elbstraße 131, 22767 Hamburg, wird über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.
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