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05.02.2019 | DGMK-News, Ehrungen und Preise

Förderpreise für Nachwuchs­wissenschaftler gehen nach Berlin und Karlsruhe

Der Vorstand der DGMK hat die diesjährigen Preisträger des DGMK-Förderpreises für Nachwuchswissenschaftler bekannt gegeben. Erfolgreich waren zwei junge Wissenschaftlerinnen von der Technischen Universität Berlin und vom KIT Karlsruher Institut für Technologie.

Carl-Zerbe-Preis für Forschungen zur thermochemischen Konversion von Holz

Der Carl-Zerbe-Preis geht an Dr.-Ing. Alba Diéguez Alonso vom Institut für Energietechnik der Technischen Universität Berlin. Die Forschungsarbeiten von Alba Diéguez Alonso behandeln die thermochemische Umwandlung von Holz.

Mittels Pyrolyse kann Holz in koksartige Feststoffe („Holzkohle“ oder „Bio-Kohle“), teerartige Flüssigprodukte („Bio-Öle“) und Produktgas umgewandelt werden. Bei der thermochemischen Umwandlung eines chemisch sehr komplexen Feststoffs wie Holz laufen zahlreiche chemische Rekationen und Transportprozesse gleichzeitig ab. Dabei kann es zu Sekundärreaktionen kommen bei denen beispielsweise auch unerwünschte mono- und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe entstehen können. Alba Diéguez Alonso hat einen Versuchsreaktor mit einer neuartigen Kombination von on-line Analysetechniken ausgerüstet und mit ihren Untersuchungen zum Prozessverständnis beigetragen. Sie hat die aus der Pyrolyse erhaltenen Bio-Kokse genau charakterisiert und auf ihre Eignung für Anwendungen wie die Verbesserung von kargen Böden und die Sequestrierung von Kohlenstoff hin untersucht. Mit ihrer Forschung hat sie damit wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse zu einem Teilaspekt der Energiewende geschaffen.

Der Preis wird im Rahmen der DGMK-Veranstaltung „Thermochemische Konversion – Schlüsselbaustein für zukünftige Energie- und Rohstoffsysteme“ am 23. Mai 2019 in Dresden verliehen.

Georg-Hunaeus-Preis für die Charakterisierung von Trägergesteinen in Norddeutschland

Den Georg-Hunaeus-Preis erhält Dr. Ivy Becker vom Institut für Angewandte Geowissenschaften am Karlsruher Institut für Technologie. Ivy Becker hat während ihrer Promotionsarbeit an der Charakterisierung relativ dichter sandiger und karbonatischer Kohlenwasserstoff-Trägergesteine geforscht.

Bohrkerne aus kilometertiefen Bohrlöchern sind kostenintensiv und werden daher vergleichsweise selten genommen. In der Exploration nach Kohlenwasserstoffen wird daher häufig auf Gesteinsproben aus Oberflächenaufschlüssen, zumeist Steinbrüchen, zurückgegriffen, um die Gesteine im geologischen Untergrund zu charakterisieren. Die physikalischen Gesteinseigenschaften lassen sich im Aufschluss und im Labor quantitativ bestimmen, es stellt sich aber immer die Frage nach der Übertragbarkeit der Oberflächendaten auf die Verhältnisse im Untergrund. Mit dieser Fragestellung hat Ivy Becker die wichtigsten Speichergesteinsarten für Norddeutschland und insgesamt Zentraleuropa untersucht. Sie hat Oberflächenaufschlüsse mit Kernmaterial aus dem Untergrund verglichen und eine konkrete Bewertung von ausgesuchten Oberflächen-Aufschlüssen auf ihre Eignung als Analoga zu den Untergrundverhältnissen in norddeutschen Erdgasfeldern vorgenommen. Zu den Herausforderungen gehörten dabei die Vorhersage der Speichereigenschaften im dreidimensionalen Raum und die integrierte Betrachtung des Matrix- und Kluftporenraums. Die untersuchten relativ dichten Trägergesteine haben auch in Zukunft noch ein beträchtliches wirtschaftliches Potenzial für die Erdgasförderung in Norddeutschland. Zu deren Verständnis konnte Ivy Becker mit ihrer Arbeit wichtige neue Beiträge leisten.

Die Verleihung des Georg-Hunaeus-Preises wird am 25. April 2019 im Rahmen der DGMK-Frühjahrstagung „Innovationen in der E&P Industrie“ stattfinden.