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Petrochemie

Strukturelle Charakterisierung von Molybdatkatalysatoren

Al₂O₃-getragene Molybdatkatalysatoren werden mit physikalischen Methoden, insbesondere Raman, Infrarot-, Photoelektronenspektroskopie und gestörter Winkelkorrelation strukturell charakterisiert. In der oxidierten Katalysatorvorstufe liegen die Molybdatspezies als Oberflächenpolymolybdat vor. Die Addition von K₂CO₃ führt zu einer Dekondensation der Polymolybdate und Stabilisierung des monomeren MoO₄²-Anions. Diese Strukturänderung hat signifikante Konsequenzen für das Reduktions- und Sulfidierungsverhalten der Katalysatoren ebenso wie für ihre katalytischen Eigenschaften. Insbesondere weisen die K-promotierten Katalysatoren erhöhte Aktivität für die Wassergasreaktion auf, wobei Oberflächenformate vermutlich als Zwischenstufen der Reaktion anzusehen sind. Bei der Sulfidierung K-freier Katalysatoren entstehen MoS₂-ähnliche Strukturen, die stark fehlgeordnet sind und vermutlich erhebliche Mengen Wasserstoff gebunden halten. Die Defekte in der MoS₂ Struktur (Anionfehlstellen) sind vermutlich als Koordinationszentren bei Chemisorptionsprozessen und möglicherweise als aktive Zentren bei katalytischen Reaktionen zu betrachten.

 

Autoren
Prof. Dr. Helmut Knözinger
Copyright
1989
Sprache
Deutsch
Seitenzahl
118
Anzahl der Bilder
13
Anzahl der Tabellen
1
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