Geowissenschaften
High Resolution Seismic Survey of the Seismicity near Rotenburg and Comparison of Survey Methods
Die Region Rotenburg wurde von einem kleinskaligen, hochauflösenden seismischen Stationsnetz überwacht. Das Stationsnetz bestand aus 3-Komponenten, mini-Array und klassischen Array Stationen. Auf Grund des hohen lokalen Bodenunruhe war die Installation des Stationsnetzes eine Herausforderung. Trotzallem konnten insgesamt 3 Jahre kontinuiertliche Datenaufzeichnung ausgewertet werden. Die Ereignis-Identifikation wurde mit automatischer Daten-Prozessierung wie Mustererkennung, Kreuzkorrelation, Fisher-ratio und Source scanning vorgenommen, Zusätzlich wurde manuell eine visuelle Inspektion der Super-Sonogrammen angewandt, so dass ein Detektionsschwellwert von ML 0.5 für die gesamte Region erreicht werden konnte.
Die detektierte und lokalisierte Seismizität zeigte signifikante Unterschiede zwischen den regionalen Clustern und deren Nähe zu den produzierenden Gasfeldern. Nur in der Nähe von den drei Gasfeldern Walsrode, Rotenburg/Taaken und Söhlingen konnten seismische Ereignisse beobachtet werden. Das Walsrode Cluster weisst eine typische Magnituden-Häufigkeits-Verteilung mit vielen kleinen und wenigen großen Ereignissen auf. Dagegen sind in den Regionen Rotenburg/Taaken und Söhlingen, trotz der niederigern Detektionsschwelle, jeweils nur zwei Erdbeben mit Lokalmagnituden von 1 bis 3 detektiert worden. Um die beobachteten Abweichungen der SPhasenankunftszeiten bei konstantem vP/vS-Verhältnis zu berücksichtigen, wurde die Tiefe der Hypozentren mit einem verbesserten 1-D Geschwindigkeitsmodell bestimmt. Da die Herdtiefen im Bereich der Gaslagerstätten liegen, ist ein Zusammenhang mit der Gasförderung möglich und es könnte sich somit um induzierte Seismizität handeln.
Während des Beobachtungszeitraumes konnten des Weiteren vier tiefen-krustale Erdbeben identifiziert werden, die tektonischen Intraplattenprozessen auf Grund der (post-) glazialen Ausgleichsbewegungen zugeordnet werden könnten.
Die hochgenaue Lokalisierung des ML 1.5 Söhlingen-Ereignisses im Februar 2017 erlaubte eine erneute Untersuchung der Nachbeben-Sequenz des Rotenburg-Erdbebens (ML 4.5) vom Oktober 2004 mit Hilfe von Wellenformvergleichen. Die Bestimmung der S- und konvertierten Phasen deuten auf eine Teilung der Nachbebenserie in zwei Herdtiefenbereiche hin: zum einem in 12 km, was der Herdtiefe des Hauptbebens entspricht; zum anderen im Bereich des Reservoirs in 5 km, was auf eine Spannungsumlagerung auf eine benachbarte Störung hin deuten könnte.
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