Fachausschuss Analytik
Bestimmung der Oxidationsbeständigkeit von Ottokraftstoffen – Sicherheitstechnische Tests an einer Apparatur nach DIN EN ISO 7536
Zur Prüfung der Oxidationsbeständigkeit von Ottokraftstoffen unter beschleunigten Bedingungen nach DIN EN ISO 7536 wird die Induktionsdauer bis hin zum „Brechpunkt“ bestimmt. Dazu wird eine Kraftstoffprobe unter erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur in einer Oxidationsbombe der Einwirkung von Sauerstoff ausgesetzt und beobachtet, ob es während der Versuchszeit zu einem Druckabfall in der Bombe kommt. Während des Tests liegt in der Oxidationsbombe ein explosionsfähiges Kraftstoffdampf/Sauerstoff-Gemisch vor, das bei einer Entzündung detonationsähnlich reagieren kann.
In der Vergangenheit hat es in einer großtechnischen Anlage unter ähnlichen Bedingungen, wie sie bei diesem Prüfverfahren in der Oxidationsbombe vorliegen können, einen Unfall gegeben. Deshalb wurde die entsprechende Deutsche Norm DIN 51 780 zurückgezogen und bei der Neufassung als DIN EN ISO 7536 eine zusätzliche Warnung aufgenommen. Die Bundesanstalt für Materialforschung und –prüfung (BAM) hat im Auftrag der DGMK sicherheitstechnische Untersuchungen an einer abgeänderten Oxidationsbombe der Firma Petrotest Instruments GmbH & Co. KG durchgeführt. Dazu wurden unter praxisnahen Bedingungen Kraftstoff/Sauerstoff-Gemische in der Oxidationsbombe gezündet, die Druckverläufe bei den Explosionen registriert und mechanische Auswirkungen beobachtet.
Es zeigte sich, dass die geänderte Apparatur den bei der Explosion auftretenden Druckspitzen sicher widersteht. Es wurden keine bleibenden Verformungen der Apparatur gemessen. Wenn im Explosionsfall die Berstscheibe im Ventilkopf öffnet, führt dies zu einem erheblichen Rückstoß auf die Apparatur und zum Austreten von Kraftstoffnebel, der sich in Form einer Stichflamme entzündet. Für den Umgang muss daher sichergestellt sein, dass die Berstscheibe nur in ungefährlicher Richtung ausblasen kann und dabei Personen nicht gefährdet werden können. Da die Tests zeigten, dass die Apparatur auch ohne Berstscheibe den Explosionsdrücken widersteht, ist es fraglich, ob der Einbau der Berstscheibe tatsächlich zu einer Verminderung des Risikos beim Umgang mit der Apparatur führt.