Durch die Verknappung von Erdölreserven und die Folgen des Einsatzes von fossilen Energieträgern werden weltweit Alternativen zu herkömmlichen Brennstoffen gesucht. Alternative Brennstoffe wie Biodiesel und synthetische Produkte besitzen das Potential den THG-Ausstoß technischer Prozesse erheblich zu mindern. Schon heutzutage gibt es eine Vielzahl von Herstellungsverfahren für alternative Brennstoffe und somit eine ebenso große Varianz an ebendiesen. Soll das Potential der alternativen Rohstoffe umfänglich genutzt werden, müssen die Eigenschaften und Wechselwirkungen der Brennstoffe in möglicherweise entstehenden Mehrkomponentenblends untersucht werden.
Im Projekt konnten genormte Brennstoffprüfverfahren für die Untersuchung neuartiger Brennstoffe nutzbar gemacht werden. Weiterhin konnte das Langezeitlagerverhalten von Mehrkomponentenbrennstoffen charakterisiert werden. Dabei wurden die Einflüsse einzelner Brennstoffe auf die Eigenschaftsänderungen der komplexen Brennstoffmatrix während der Lagerung und Brennstoffalterung identifiziert. Weiterhin wurde ein Langzeitlagerstabilitätsmodell von komplexen Brennstoffen mit hohem Paraffinanteil erarbeitet. Zur molekularen Identifizierung von Alterungsprozessen und -produkten wurde eine detailanalytische Methode entwickelt. Insbesondere die unter Sauerstoff-einbau entstehenden Alterungsprodukte von FAME konnten umfassend ermittelt werden. Der Einbaumechanismus erfolgt entgegen der bisherigen Erkenntnisse anderer Forschungsvorhaben nicht nur an der Doppelbindung, sondern hauptsächlich im Kopfteil der Ester, also zwischen der Estergruppe und den eingebauten Doppelbindungen.
Obwohl die im Projekt betrachtete Probenmatrix sehr umfangreich war, konnten die Ergebnisse nicht statistisch abgesichert werden. Auch steht die Strukturaufklärung der Brennstoffe und Alterungsprodukte noch am Anfang. Eine Betrachtung des Einflusses von Additiven hat bisher nur rudimentär stattgefunden. Die Lösung dieser Aufgabenstellungen bedarf weiterer Forschungen.