Mitglied werden
Copyright Info: Zffoto/shutterstock.com
01.08.2022 | Forschung

Projektstart: Wechselwirkungen paraffinischer Brennstoffe mit mineralölstämmigen Restmengen im Tank

Durch die 2021 verschärften Ziele zur THG-Reduzierung steht der Raumwärmemarkt vor einer Herausforderung. Da Ölheizungen nicht immer durch andere Technologien ersetzbar sind, ist eine Sektorkopplung durch THG-reduzierte Brennstoffe wie Paraffine notwendig. Bei der Betankung mit Paraffinen kommt es zur Vermischung mit mineralölstämmigen und biogenen Restmengen im Tank. Dabei sind die Wechselwirkungen der Brennstoffe und resultierende Öl-Heizungsstörungen aber nicht ausreichend erforscht.

BMWK fördert Forschung zu klimafreundlichen paraffinischen Brennstoffen

Das BMWK fördert hierzu ein Forschungsvorhaben, das am 1. August 2022 starten wird. Die Untersuchung der Wechselwirkungen und die Identifizierung unproblematischer Brennstoffmischungen sowie eventuell benötigte Additive zur sicheren Einführung paraffinischer Brennstoffe ist das Forschungsziel dieses Vorhabens.

Forschungsstellen

OWI - Science for Fuels gGmbH, Herzogenrath
Max-Planck-Institut für Kohlenforschung, Mülheim an der Ruhr

 

Der Lösungsweg besteht aus interdisziplinären Arbeiten. Es wergen Mischungen frischer Paraffine und Restmengen hergestellt. Um neben dem frisch gemischten Zustand auch die Wechselwirkungen während der Lagerung untersuchen zu können, werden sie mithilfe etablierter (Langzeitlagerungen) und neu entwickelter Methoden (Thermoreaktor) gealtert. Die Brennstoffe werden durch chemischen-physikalische Bulk-Analytik, Detailanalytik und anwendungstechnisch untersucht. Die angestrebten Ergebnisse umfassen die Identifizierung der Alterungsprodukte sowie weiterer Alterungsreaktionen und -produkte der Mischungen, die Ermittlung der Interaktion der Mischungen mit gängigen Heizölbrennerbauteilen und des Startverhaltens und Emissionen im Öl-Heizkessel. Daraus werden Maßnahmen für eine sichere Markteinführung paraffinischer Brennstoffe abgeleitet.

Gemeinsam vernetzt

Das durch die Mitglieder des DGMK-Fachausschusses Brennstoffe auf den Wege gebrachte Projekt 857 wird über 2,5 Jahre laufen und durch einen Expertenkreis branchenübergreifend begleitet. Eingebunden sind Vertreterinnen und Vertreter der Energie- und Additivindustrie, Anbieter von Heizsystemen, Brennern und Komponenten, Tankbauer und Fachleute aus der Analytik und Entwicklungsdienstleiter.

Neugierig geworden? Weitere spannende Forschungsvorhaben laufen oder sind in Vorbereitung.

Das IGF-Vorhaben (22555 N) der Forschungsvereinigung Deutsche Wissenschaftliche Gesellschaft für nachhaltige Energieträger, Mobilität und Kohlenstoffkreisläufe e.V., Große Elbstraße 131, 22767 Hamburg, wird über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.