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TU BA Freiberg
07.01.2019 | Forschung

Projekt zum Bau eines hydraulischen Untertage-Bohrhammers gestartet

Mit Jahresbeginn startete DGMK-Projekt 733 "Entwicklung alternativer Antriebskonzepte für Untertagebohrhämmer in der Tiefbohrtechnik" in die dritte Projektphase. In den nächsten drei Jahren soll der Prototyp für einen hydraulischen Bohrhammer entwickelt, gefertigt und getestet werden. Die Entwicklung des neuartigen Bohrantriebs wurde bereits während Phase 2 des Projektes begonnen. Die bestehende Konstruktion soll vor der Fertigung zunächst anhand der Erfahrungen mit dem elektromagnetischen Bohrhammer aus dem vergangenen Jahr überarbeitet werden.

Die Forscher um Prof. Dr.-Ing. Matthias Reich vom Institut für Bohrtechnik und Fluidbergbau der TU Bergakademie Freiberg rechnen sich aus, dass der Prototyp im Frühjahr 2020 für die ersten Tests zur Verfügung stehen könnte. Im Vergleich zu den bisher stattgefundenen Tests mit dem elektromagnetischen Bohrhammer soll der hydraulische Bohrhammer auch in einem Bohrloch im Hartgestein eingesetzt werden.

Das Einsatzprinzip eines Untertage-Bohrhammers ist dabei dasselbe, wie bei einem handelsüblichen Bohrhammer für den Hausgebrauch: während eine normale Bohrmaschine in hartem Untergrund, wie z.B. Beton, kaum Bohrfortschritt erreicht und einen hohen Verschleiß der eingesetzten Bohrer verursacht, stellt dies für einen Bohrhammer mit Schlagfunktion keine größere Herausforderung dar.

Die größte Schwierigkeit für die Entwicklung eines Untertage-Bohrhammers stellt dabei die Erzeugung der Schlagenergie in einem bis mehrere Kilometer tiefen, mit Bohrspülung gefüllten Bohrloch dar. Die Forscher der TU Freiberg hatten dazu in vorangegangenen Projektphasen unterschiedliche Antriebskonzepte überprüft und bewertet und die beiden vielversprechendsten - den elektromagnetisch und den hydraulisch betriebenen Bohrhammer - für die Prototypenentwicklung ausgewählt.

Das Projekt wird gefördert von DEA Deutsche Erdoel AG, ExxonMobil Production Deutschland GmbH, Neptune Energy Deutschland GmbH und Wintershall Holding GmbH.