Brenn- und Kraftstoffe müssen bei Inverkehrbringung spezifische Eigenschaften aufweisen, die in Normen festgelegt sind. Hintergrund ist u.a. die Sicherstellung einer sauberen und sicheren Verbrennung. Jedoch können sich die Eigenschaften nach der Inverkehrbringung durch Alterungsprozesse ändern. Dazu zählen sowohl physikalische als auch chemische Veränderungen, die im Kontakt mit Luftsauerstoff, Licht und Metallen ablaufen und dazu führen können, dass nach längerer Lagerzeit die Normvorgaben nicht mehr zuverlässig erfüllt werden. In der Folge können z. B. Korrosion auftreten oder Ablagerungen können Filter verstopfen. Längere Lagerzeiten werden aber durch die Effizienzsteigerung und den Einsatz von Hybridtechnologien häufiger. Hinzu kommen immer mehr neu entwickelte Zumischungskomponenten, die mit dem Ziel der CO2-Reduktion eingeführt werden.
Forschungsbericht veröffentlicht: Schnellalterungs-Methode für Brenn- und Kraftstoffe
BMWK-gefördertes Forschungsprojekt abgeschlossen
Alterungsreaktionen werden also immer komplexer. Um den Alterungsverlauf von Brenn- oder Kraftstoffen abzuschätzen, wird die Entwicklung in Langzeitlagerungen untersucht. Schnellalterungsverfahren bilden eine Möglichkeit, dies in kurzer Zeit abzubilden, sind jedoch auf generelle Aussagen beschränkt gewesen und konnten meist keine Rückschlüsse auf die zeitliche Dimension der auftretenden Effekte aufzeigen. Vor diesem Hintergrund hat das BMWK ein Forschungsvorhaben gefördert, das nach 2,5 Jahren Laufzeit abgeschlossen ist.
Forschende am OWI haben in dem Projekt ein Modell entwickelt, mit der die Korrelation zwischen einem Schnellalterungsverfahren und einer Langzeitlagerung mathematisch abgebildet werden kann. Das verwendete Schnellalterungsverfahren beschleunigt die Alterungsreaktionen mit erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck, und es können verschiedene Messparameter mittels eines Onlinesensors gemessen werden.
Die Ergebnisse sind im DGMK-Forschungsbericht 798 veröffentlicht. Der Bericht ist kostenfrei über DGMK erhältlich.
Forschungsstelle
OWI Science for Fuels gGmbH An-Institut der RWTH Aachen
Das IGF-Vorhaben (21047 N) der Forschungsvereinigung DGMK Deutsche Wissenschaftliche Gesellschaft für nachhaltige Energieträger, Mobilität und Kohlenstoffkreisläufe e.V., Große Elbstraße 131, 22767 Hamburg, wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.