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OWI Oel-Waerme-Institut gGmbH An-Institut der RWTH Aachen
30.09.2019 | Forschung, Publikationen

Forschungsbericht veröffentlicht: HVO als Substitut für Mitteldestillat­anwendungen

Projektziele waren die Optimierung der Herstellung bzw. Verbesserung der Eigenschaften biogener Mitteldestillate sowie die anwendungstechnische Charakterisierung der Produkte und deren Mischungen mit Heizöl EL. Insbesondere die auf natürlichen Ölen und Fetten beruhenden isomerisierten paraffinischen Komponenten besitzen ein hohes THG-Minderungspotential und können den "CO2-Fußabdruck" von Heizöl EL oder Dieselkraftstoff signifikant reduzieren.

Die Hydrierung biogener Öle führt überwiegend zu unverzweigten Paraffinen mit sehr guten verbrennungstechnischen Eigenschaften. Durch Isomerisierung können auch die Kälteeigenschaften (Kaltfiltrierbarkeit) an die Anforderungen angepasst werden. Im Projekt konnten Bedingungen für eine ausreichende Umsetzung bei minimaler Gasbildung dargestellt werden; eine gemeinsame Umsetzung (getrennte Hydrierung und Isomerisierung) mit erdölstämmigem Gasöl ist möglich. Dagegen erwies sich die Hydrierung/Isomerisierung eines Pflanzenöls in einer Reaktionsstufe als nicht zielführend. Weiterhin wurde durch Einbeziehung von weiteren Bioölen (Tallöl, Frittier- und Altfette, Pyrolyseöl) die Rohstoffbasis erweitert.

Hydrierprodukte aus obigen Versuchen und kommerziell erhältliches hydriertes Pflanzenöl wurden hinsichtlich der speziellen Anforderungen bei der Verwendung als Blendkomponente zu Heizöl EL untersucht. Allgemein wiesen Mischungen mit Hydrierprodukten eine gute Lagerstabilität und die erwartet guten Verbrennungseigenschaften auf. Beimischungen im Bereich von 10 % sind technisch möglich, unabhängig von der Wahl der Rohstoffe. Allerdings zeigten die Langzeituntersuchungen mit Brennstoffmischungen aus Heizöl EL und Isomerisat unerwartet Ablagerungserscheinungen an Filtern. Die Ablagerungen traten abhängig von der Qualität des Isomerisats auf, daher ist anzunehmen, dass dessen Produktqualität der wesentliche Einflussfaktor ist. Dies bedarf einer weiteren Klärung.

Forschungsstellen:

OWI Oel-Waerme-Institut gGmbH An-Institut der RWTH Aachen
TU Bergakademie Freiberg, Institut für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen

Das IGF-Vorhaben 18671 BG der Forschungsvereinigung DGMK wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.